Geschichte der Salinen

Im Süden des Biosphärenreservats La Palma liegen die Salinen von Fuencaliente.

Dort wurde 1967 eine Idee geboren: es ging darum, eine Meersalzgewinnungsanlage aufzubauen, um die Insel La Palma mit Meersalz versorgen zu können. Obwohl alle anderen Salinen des kanarischen Archipels ihn davon abrieten, unternahm Don Fernando Hernández den Versuch, mit romantischem Idealismus, harter Arbeit und der Hilfe des Salinenmeisters Don Luis Rodríguez, das Modell einer Meersalzgewinnungsanlage auf der Insel Lanzarote in Fuencaliente im Süden La Palmas zu kopieren.

Mittlerweile engagiert sich schon die dritte Generation in familiären Zusammenhalt für die Meersalzgewinnung. Ein von den Söhnen an die Enkel weitergegebenes kunsthandwerkliches Verständnis und Fachwissen trägt dazu bei, die gleich bleibende Qualität der Marke ‚Sal Marina TENEGUÍA‚ zu erhalten. Der Markenname erinnert an den letzten Vulkanausbruch auf der Insel, der auch die Geschichte der Salinen von Fuencaliente mitprägte: Die Salinen blieben nach dem Ausbruch 1971 über ein Jahr zwangsweise stillgelegt.

Vogelkundler, Botaniker und Wissenschaftler anderer Disziplinen reisten nach Fuencaliente, um vor Ort diese neu entstandene Landschaft zu untersuchen. Das Resultat ihrer Untersuchungen führte dazu, dass dieses Gebiet zu einem geschützten Naturreservat erklärt wurde (LENAC 12/1994, 19. Dezember).

Im Laufe der Zeit war es möglich, die Salinen auszubauen und zu vergrößern: 1994 gab ein für die Salinen bedeutendes Aufbauprogramm der UNESCO einen entscheidenden Impuls zur Vergrößerung der Gesamtfläche der Salinen auf nun 35000 qm.

Der Salinenkomplex gehört heute zu einem bedeutenden Bezugspunkt der Natur und Landschaft liebenden Besucher La Palmas. Das Salz funkelt nicht nur wegen der Sonne und der Wärme des neu entstandenen Erdbodens, sonders auch noch nach Sonnenuntergang, wenn die Leuchttürme erwachen und den Süden der Insel bescheinen.

Herzlich Willkommen bei den Salinen von Fuencaliente. Entstanden durch die Kraft der Natur und das Wirken der Menschen, in voller Harmonie und Respekt füreinander gewonnen. Das Meersalz TENEGUÍA.

Es war einmal

Ein Ort, wo Weiß und Schwarz ineinander verschmelzen, um einem von der Natur und dem Einsatz von Menschen geschaffenen Bestimmungsort Leben zu geben. Der Lehm vermischt sich mit den Steinen, und gibt den entstandenen Salzgärten die labyrinthische Form. Die kristallinen Gewässer des Atlantischen Ozeans lassen kleine Salzhügel entstehen, die sich auf den Stegen zwischen den Kristalisatoren bilden. Die Farbskala der Böden dieser kleinen Becken reicht von Rosa über Weiß bis Gelb und gründet sich auf die Existenz von kleinen Mikroorganismen und Krustentieren wie die Dunaliella Salina, eine Grünalge und den Artemia Salzkrebschen. Diese Kleinstlebewesen ziehen alljährlich Zugvögel an, die an den Küstengewässern Station machen: Regenpfeifer, Säbelschnäbler, Stelzenläufer, Steinwälzer, Bachstelzen und sogar Flamingos und Brandenten.

Am Fuße der großen Vulkane San Antonio und Teneguía entsteht diese neue Erde und ist geschaffen für das Verwandeln von Wasser in kleine (Salz)Diamanten, Lehm und farbiges Gestein. Die dunkle Färbung der Vulkanerde, die energiegeladene Luft und der tägliche Sonnenlauf, der den ganzen Tag Licht und Wärme spendet, geben diesem Ort eine magische Besonderheit.

Die Geschichte des Vulkans Teneguía

Noch nicht einmal die Kraft der Natur konnte sich der Schönheit einer vom Menschen erschaffenen Gegend widersetzen. So geschehen auf mysteriöse Weise am Tag des Vulkanausbruchs: Die Lavaströme flossen den Berghang hinunter und begruben alles, was sich ihnen in den Weg stellte. Lediglich der alte Leuchtturm und die Salinen ließen den Lavastrom einhalten in seinem Fluss, 200 Meter vor dem Grundstück. Es war ein Segen, dass der Lavastrom nicht vorher zum Stehen kam und so den Traum einer natürlichen Saline nicht zunichte machte, sondern noch Vorschub leistete, erzählt uns der Chronist Antonio Martín.

Der Lavastrom, der aus dem Vulkan Teneguía floss, kam kurz vor den Salinen zum Stehen und indem er das Gelände nur leicht berührte. Es schien, als ob er sich des alten Traums von einer natürlichen Salzgewinnungsanlage erbarmen würde.

Dokumentation und Fotos: Der Vulkan Teneguía. Die Chronik eines Vulkanausbruchs im 20. Jhd. Juan Carlos Díaz Lorenzo, 2001.